- Durchfall und Erbrechen
- Katzendiabetes
- Giardien
- Hautpilz bei der Katze
- Kaninchen – RHD2-Virus
- Katzen-Aids (FIV)
- Katzen, Toxoplasmose und Schwangerschaft
- Leukose
- FIP (Feline infektiöse Peritonis)
- Parvovirose
- Zecken
Erste Hilfe beim Tier bei Durchfall und Erbrechen
Wie äußern sich Durchfall und Erbrechen beim Tier? Wenn Ihr Tier häufig erbricht oder starken Durchfall hat, bieten Sie ihm zunächst kein Futter mehr an. Wasser sollte jedoch immer bereit stehen.
Mäßiger Durchfall mit breiigem oder weichem Kot sowie vereinzeltes Erbrechen bei Tieren sind im eigentlichen Sinn zunächst kein Notfall. Bei starkem, wässrigem Durchfall und anhaltendem Erbrechen jedoch gerät der Salz- und Wasser-Haushalt (Mineralstoff-Haushalt, Elektrolyt-Haushalt) aus dem Gleichgewicht, und der Körper des Tieres trocknet schnell aus. Dies kann bei Ihrem Tier, insbesondere bei Welpen und Jungtieren, zu einem lebensbedrohlichen Schock führen.
Leidet Ihr Tier während eines Tages unter wässrigem Durchfall und erbricht so häufig, dass es keine Flüssigkeit bei sich behält, suchen Sie so bald wie möglich einen Tierarzt auf.
Was sind die Ursachen von Durchfall und Erbrechen beim Tier?
Durchfall und Erbrechen kann bei Tieren zahlreiche harmlose, aber auch schwerwiegende Ursachen haben. Zu den möglichen Ursachen für Durchfall und Erbrechen bei Tieren zählen unter anderem:
- Infektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten
- Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt
- Erkrankungen der Leber
- Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (Pankreatitis)
- Darmverschluss (ausschließlich Erbrechen)
- Vergiftungen
Wie leiste ich Erste Hilfe, wenn mein Tier an Durchfall oder Erbrechen leidet?
Wenn Ihr Tier häufig erbricht oder starken Durchfall hat, bieten Sie ihm zunächst kein Futter mehr an. Katzen, die normaler weise Zugang zur Natur haben, sollten in der Wohnung bleiben. So können Sie beobachten, ob sich die Beschwerden verstärken. Zudem vermeiden Sie, dass Ihre Katze draußen Futter aufnimmt oder aus Pfützen trinkt. Zu Hause sollte Ihrem Tier dagegen Wasser (am besten Mineralwasser ohne Kohlensäure) jederzeit frei zugänglich sein.
In Apotheken erhalten Sie spezielle Pulver, welche Zucker, Mineralstoffe und wichtige Salze (Elektrolyte) enthalten. Diese können Sie ins Trinkwasser einrühren. Wenn Ihr Tier unter starkem Durchfall und/oder Erbrechen leidet, suchen Sie mit ihm bald einen Tierarzt auf, um die Ursache abzuklären. Vor allem bei jungen Welpen sollten Sie nicht abwarten, da sie schnell lebensbedrohlich austrocknen (dehydrieren).
Ähnlich wie der Mensch, können auch Katzen die Zuckerkrankheit bekommen. Lässt infolge verschiedener Ursachen die Wirkung des lebenswichtigen, in der Bauchspeicheldrüse gebildeten Hormons Insulin auf die Körperzellen einer Katze nach, entsteht ein Feliner Diabetes mellitus = Katzendiabetes. Die Folge ist, dass die Zellen nur noch bedingt dazu in der Lage sind, Zuckermoleküle aufzunehmen und zu verstoffwechseln. Es ergibt sich ein Energiemangel, den der Körper selbst auszugleichen versucht, indem er den Blutzuckerspiegel erhöht. Übersteigt der Anteil der Zuckermoleküle im Blut einen bestimmten Wert, treten die Moleküle in den Harn über und bewirken einen Wasserverlust. Hieraus ergeben sich die Leitsymptome eines Diabetes:
- vermehrter Durst (im Fachjargon Polydipsie genannt)
- vermehrter Harnabsatz (Polyurie)
- vermehrte Nahrungsaufnahme (Polyphagie), später Appetitlosigkeit
- fortschreitende Abmagerung
- Energielosigkeit, Abgeschlagenheit
Weiterhin kann es durch eine Veränderung des Muskeltonus zu einer gewissen Durchtrittigkeit der Hinterläufe kommen und die im Urin verstärkt ausgeschiedene Glucose führ nicht selten zu einer Infektion der Harnwege mit Bakterien und/oder Pilzen.
Der bei Menschen im Zusammenhang mit Diabetes oft auftretende Katarakt (Linsentrübung) ist bei der Katze jedoch nicht zu beobachten.
Die Glucose dient den Körperzellen als Energielieferant. Gelangt jedoch die für die Energiegewinnung benötigte Glucose durch das Fehlen von Insulin nicht ausreichend in die Zellen, beginnen diese zu hungern, und der Körper muss sich andere Energiequellen (wie z.B. das Fett- oder Muskelgewebe) suchen, was wiederum zu erheblichen Stoffwechselstörungen führt. Es kommt zur Bildung von Ketonkörpern, aber auch Schädigungen der Leber, der Nieren oder des Herzmuskels können die Folge sein.
Die Krankheit tritt vornehmlich bei Tieren mittleren oder höheren Alters auf. Ursache hierfür kann z.B. eine Infektion der Bauchspeicheldrüse, Übergewicht/Fettleibigkeit oder die vorangegangene Behandlung mit (Langzeit-)Kortisonen sein.
Bei der Bewertung des Blutzuckerspiegels ist Vorsicht geboten, denn Katzen sind sehr stressanfällig. Bei Stress bzw. in Angstsituationen schnellt der Blutzuckerspiegel durch die Ausschüttung von Adrenalin kurzfristig in die Höhe, man sprich in diesem Fall von einer Stresshyperglykämie. Eine solche ist allerdings nicht krankhaft. Um den Blutzuckerspiegel korrekt zu beurteilen benötigt man daher den durchschnittlichen Wert über einen längeren Zeitraum. Diesen liefert uns eben nicht die gemessene Glucose, sondern die Fruktosamine. Die Fruktosamine stellen einen ungefähren Durchschnittswert der vergangenen zwei Wochen dar und können in der Regel nicht in der Tierarztpraxis bestimmt werden. Dafür muss das Blut in ein veterinärmedizinisches Labor eingeschickt werden!
Die Therapie des Felinen Diabetes erfolgt durch die Verabreichung von kurz wirkendem oder lang wirkendem Insulin. Bei den kurz wirkenden Insulinen muss die Fütterung zeitlich abgestimmt werden, was einem berufstätigen Menschen zumeist nicht möglich ist. Um die Dosis zu bestimmen, muss der Blutzuckerspiegel der Katze täglich (mitunter mehrfach) gemessen werden. Dies kann nur im so genannten Hometesting-Verfahren geschehen, welches vom Besitzer selbst durchgeführt wird. Dieser entnimmt der Katze einen Tropfen Blut aus einem Gefäß des Ohres, welches mit einer speziellen Lanzette angeritzt wird, und misst den Blutzucker mit einem speziellen Messgerät. Nur so kann es gelingen, den Patienten richtig einzustellen und Folgeerkrankungen (wie z.B. der Ketoazidose oder einer Diabetische Nephropathie) vorzubeugen.
Diätetisch ist unbedingt auf eine kohlenhydratarme Kost zu achten! (Kein Trockenfutter!)
Bei Hunden und Katzen relativ häufig anzutreffen sind Giardien. Dies sind Darmparasiten, die besonders bei jungen Tieren und Tieren mit einem geschwächten Immunsystem Symptome wie Durchfall und Erbrechen hervorrufen. Bei gesunden, kräftigen ausgewachsenen Tieren verläuft eine Ansteckung oft symptomlos.
Die Parasiten sind leicht übertragbar und werden durch direkten Kontakt sowie aus der Umgebung (Kot, besiedeltes Wasser, Nahrung) aufgenommen und können auch mit Schuhen in die Wohnung eingeschleppt werden. Die typischen Anzeichen eines Befalls sind starker, wiederkehrender Durchfall. Welpen bleiben in ihrer Entwicklung zurück. Der Appetit ist in den meisten Fällen jedoch gut.
Es gibt gut wirksame Mittel gegen Giardien, die, wenn sie konsequent verabreicht werden, den Parasiten zuverlässig abtöten. Außerdem sollten allgemeine Hygienemaßnahmen wie Reinigung des Fußbodens (am besten mit einem Dampfreiniger) und Waschen von Decken mit hoher Temperatur erfolgen, um einer erneuten Ansteckung nach der Therapie vorzubeugen. Außerdem sollte der Freß- bzw. Trinknapf täglich mit kochendem Wasser gereinigt werden. Der Hundekot sollte unbedingt eingesammelt und über den Hausmüll entsorgt werden.
Auch selbst sollte man auf sorgfältige Hygiene achten, da bestimmte Giardientypen auf den Menschen übertragen werden.
Eine Übertragung von Giardien ist kaum zu vermeiden. Ob die Infektion ausbricht, hängt von der Effektivität der körpereigenen Abwehrkräfte ab. Die beste Vorbeugung ist eine vollwertige Ernährung, regelmäßige Kontrolle durch einen Tierarzt sowie viel Liebe und Zuwendung. Gesunde, wohlgenährte und zufriedene Tiere sind für Parasitenbefall wenig empfänglich.
Tierärzte unterscheiden bei Hautpilz von Katzen grob zwischen sogenannten Dermatophytosen und Dermatomykosen. Bei Dermatophytosen befallen die Pilze das Fell und die Krallen der Katze. Hier spielen hauptsächlich zwei verschiedene Hautpilze eine Rolle: Microsporum und Trichophyton.
Bei Pilzinfektionen, die ausschließlich die äußere Haut der Katze betreffen, spricht man von Dermatomykosen. Diese kommen bei Katzen relativ selten vor und werden hauptsächlich durch Pilze der Gattung Malassezia ausgelöst. Hautpilze, die Katzen besiedeln, können auch auf den Menschen übergehen. Daher ist beim Umgang mit betroffenen Katzen Vorsicht geboten.
Was sind die Ursachen für Hautpilz bei der Katze?
Der Hautpilz-Erreger Microsporum löst den überwiegenden Teil der Dermatophytosen (also die Hautpilz-Form, bei dem Fell und Krallen betroffen sind) bei Katzen aus. Die Katzen stecken sich bei infizierten Katzen oder über infizierte Gegenstände oder Plätze mit den Hautpilzen an. Einige Katzen sind ausschließlich Träger bzw. Überträger der Pilze, zeigen selbst jedoch keine Symptome.
Junge Katzen sind weitaus häufiger von Hautpilz betroffen als ältere, vor allem, wenn sie mit vielen Katzen zusammen leben. Aber auch bei Katzen mit einem geschwächten Immunsystem haben Microsporen gute Chancen, sich einzunisten und Hautpilz hervorzurufen.
Wie äußert sich Hautpilz bei der Katze?
Die Symptome von Hautpilz bei Katzen sind sehr unterschiedlich. Sie reichen bei einer Infektion mit Dermatophyten von stumpfem Fell über Juckreiz bis Haarausfall bei der Katze. Hautpilze können sich im Grunde überall auf der Katze ansiedeln. Besonders betroffen sind Kopf, Schwanz, Rücken und Beine der Katze. Weiterhin können von Hautpilz betroffene Katzen unter trockener und gleichzeitig fettiger Haut, Krallenentzündungen und Entzündungen der Haarfollikel und/oder des Unterhaut-Fettgewebes leiden.
Typisch – aber eher seltener – für Hautpilz bei Katzen sind zudem runde, kahle Stellen, die schuppig weiß mit einem entzündeten Rand erscheinen. Oft geht der Hautpilz mit einem starken Juckreiz einher und die betroffenen Katzen kratzen sich häufig. Dadurch entstehen kleine Hautverletzungen, die sich zusätzlich mit Bakterien infizieren können.
Diagnose
Bei Verdacht auf Hautpilz bei Katzen werden Haarproben aufbereitet und unter dem Mikroskop auf Hautpilze hin untersucht.
Wie wird Hautpilz bei der Katze diagnostiziert?
Beim Verdacht auf einen Hautpilz bei der Katze entnimmt der Tierarzt der Katze Haare im Bereich der veränderten Stellen im Fell. Da sich viele Pilze in den Haarfollikeln ansiedeln, zupft der Tierarzt die Katzenhaare aus oder entnimmt eine tiefer liegende Hautprobe, um auch die Haarwurzel zu bekommen. Anschließend werden die Proben aufbereitet und unter dem Mikroskop auf Hautpilz hin untersucht.
Anhand der Größe und Form der Erreger erkennt der Tierarzt, um welchen Hautpilz es sich bei der Katze handelt. In manchen Fällen ist es auch erforderlich, eine Pilzkultur anzulegen. Dabei werden die der Katze entnommenen Haare im Labor auf ein spezielles Nährmedium aufgebracht. Bei einem Pilzbefall wechselt das Nährmedium nach einiger Zeit die Farbe.
Wie kann Hautpilz bei der Katze behandelt werden?
Hautpilz bei der Katze wird hauptsächlich mit sogenannten Antimykotika (Anti-Pilz-Mitteln) durch den Tierarzt behandelt. Je nach Art der Erreger verschreibt der Tierarzt zum Beispiel die Wirkstoffe Griseofulvin, Itraconacol oder Ketoconazol. Die Antimykotika werden der Katze als Tabletten verabreicht. Zusätzlich helfen Salben, Cremes oder Waschlösungen, die Antimykotika beinhalten (z.B. Enilconazol), gegen Hautpilz bei der Katze.
Seit einigen Jahren gibt es auch einen Impfstoff gegen Hautpilz bei Katzen (Dermatophytosen). Der Impfstoff kann die Heilung bei bestehender Hautpilz-Infektion unter Umständen beschleunigen und für Hautpilz anfällige Katzen vor einer erneuten Pilzinfektion schützen.
Neben der medikamentösen Behandlung durch den Tierarzt ist es ratsam, alle Gegenstände, wie Schlafplatz, Kissen und Decken, mit denen die Katze in Berührung kommt, regelmäßig mit einem Anti-Pilz-Mittel zu reinigen. Da Hautpilz, der bei Katzen vorkommt, auch auf den Menschen übertragbar sind, empfiehlt es sich, bei der Behandlung einer befallenen Katze und bei der Reinigung infizierter Gegenstände Handschuhe zu tragen.
Wie ist die Prognose bei Hautpilz der Katze?
Wird eine entsprechende Behandlung konsequent eingehalten, heilt ein Hautpilz bei der Katze in der Regel innerhalb einiger Wochen oder Monate ab. Um dies zu erreichen, ist es jedoch wichtig, neben der strikten medikamentösen Behandlung auch die notwendigen Hygienemaßnahmen dauerhaft einzuhalten. Ansonsten kann der Hautpilz immer wieder neu bei der Katze ausbrechen.
Wie kann man Hautpilz bei der Katze vorbeugen?
Vor allem bei Langhaar-Katzen, aber auch bei Kurzhaar-Katzen, empfiehlt es sich, auf eine gute Fellpflege und ausreichende Hygiene zu achten. Dadurch lässt sich einer Hautpilz-Infektion bei der Katze vorbeugen. In einigen Fällen, zum Beispiel wenn viele Katzen zusammen gehalten werden, kann der Tierarzt die Katze gegen bestimmte Hautpilze impfen.
Muss eine Katze mit Hautpilz zum Tierarzt?
Bei kahlen Stellen im Fell, auffälligem Juckreiz oder anderen Hautveränderungen der Katze empfiehlt es sich, einen Tierarzt aufzusuchen. Er kann die Ursachen klären und die entsprechende Behandlung einleiten. Da Hautpilz-Infektionen der Katze auch den Menschen befallen können, sind die Diagnose und die entsprechende Behandlung der Katze sowie die vorzunehmenden Hygienemaßnahmen umso wichtiger.
Quelle: http://www.tiermedizinportal.de
Neues RHD2-Virus breitet sich auch in Deutschland aus!
„2010 wurde erstmals in Nord-West-Frankreich eine neue Variante der Chinaseuche entdeckt. Dieser neue, sehr aggressive Virustyp RHD-2 hat auch in Deutschland zu zahlreichen Todesfällen bei Kaninchen geführt. Der verfügbare Impfstoff schützt nur teilweise.“
Erste gemeldete Fälle gibt es auch aus Niedersachsen. Die Erkrankung verläuft zu 100% tödlich! Auch nur im Haus gehaltene Kaninchen sind gefährdet (Übertragung auch durch Mücken) und ebenso nach bisherigem Impfschema (nur 1x/Jahr) geimpfte Tiere.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:
http://www.tierarztpraxis-schillerstrasse.de/leistung/impfung.php
http://www.wir-sind-tierarzt.de/2015/03/neues-rhd2-virus-auf-dem-vormarsch/
http://www.idt-tiergesundheit.de/tierarzt/kaninchen/krankheitsbilder-kaninchen/rhd/aetiologie/rhdv2/
Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Katzen, die mit „Katzen-Aids“ infiziert sind. Vor allem betroffen sind Streuner und Wildlinge. Denn die größte Risikogruppe sind die unkastrierten und heimatlosen Tiere aufgrund ihrer ständigen Revierkämpfe und Deckakte.
Das Virus wird hauptsächlich über Bissverletzungen von einer Katze auf die andere übertragen, meist im Rahmen von Revierkämpfen, aber auch durch den Nackenbiss beim Paarungsakt. Es ist in hohen Mengen im Speichel vorhanden.
Die mit der Krankheit infizierten Tiere können jahrelang symptomlos leben, entwickeln dann aber augenfällige Merkmale wie Gewichtsverlust, Fieber, geschwollene Lymphknoten, chronische Infektionen und zentralnervöse Störungen. Viele erkrankte Katzen leiden zunächst unter den Anzeichen des Katzenschnupfens, wie zum Beispiel Nasenausfluss oder Bindehautentzündung.
Wie das menschliche Aids- Virus greift auch das Feline Virus das Immunsystem an und steigert die Krankheits- und Infektionsanfälligkeit der Tiere. Das Virus vermehrt sich in den Immunzellen der infizierten Katze und zerstört diese. Hierdurch können sich Viren, Bakterien oder Parasiten ungehindert entwickeln und die verschiedensten Krankheiten hervorrufen. Auch viele chronische Infektionen unterschiedlicher Organsysteme können durch die Immunschwäche ausgelöst werden. Das Immunsystem baut sich nach und nach immer weiter ab. Langfristig wird das Immunsystem zerstört und Sekundärinfektionen führen zum Tod.
Die Krankheit kann nicht geheilt werden. Es können lediglich die Folgekrankheiten bzw. die Symptome behandelt werden, um so das Befinden der Katzen zeitweilig zu verbessern.
Erkrankte Katzen sollten nicht mehr in den Freigang gelassen werden, damit sie keine anderen Tiere anstecken und auch um sie selbst zu schützen, da jede Verletzung und jede Infektion, die ihr im Freigang begegnen kann, ihre Immunabwehr schwächt.
Die einzige präventive Maßnahme ist die Kastration, da sie das Risiko der auftretenden Beißereien und damit eine Infektion erheblich reduziert.
Kurz und bündig!
19.09.2015 Von Ralph Rückert, Tierarzt
Es ist in der heutigen Zeit fast nicht zu glauben, aber es tauchen immer wieder Katzenbesitzer in meiner Praxis auf, die aufgrund des Ratschlags eines Gynäkologen ihre Katze(n) abgeben oder gar einschläfern lassen wollen, um ein Schwangerschaftsrisiko durch die Toxoplasmose zu vermeiden. Man könnte glatt in die Tischkante beißen ob der mangelnden Sachkenntnis und Ignoranz mancher Humankollegen, die hinter solch hanebüchenen Ratschlägen steckt.
Aber auch aus der Verwandtschaft und Bekanntschaft bekommen schwangere Frauen oft Druck, die Katze(n) als Risikofaktor zu eliminieren. Dieser im Sinne einer kompakten Informationsvermittlung absichtlich kurz gehaltene Artikel soll da mal einige Tatsachen ins rechte Licht rücken. Ich stütze mich dabei hauptsächlich auf die Arbeit „Toxoplasmose unter dem besonderen Aspekt der Gefährdung schwangerer Frauen und der Bedeutung von Katzen im Haushalt – Wie kann man sich schützen?“ von Kollege Nikola Pantchev, dem ob seiner profunden Sachkenntnis hochangesehenen Chefparasitologen von Idexx VetMedLabor.
Der Parasit Toxoplasma gondii kann bei einer Ansteckung während der Schwangerschaft zu einer intrauterinen Infektion des Kindes führen, mit schwerwiegenden Folgen, die sich von minimalen Augen- oder Hirnschäden bis hin zu schwersten geistigen Behinderungen erstrecken können. Anstecken können sich aber nur Frauen, die nicht zuvor schon einmal von Toxoplasmen infiziert wurden und deshalb keine Antikörper haben. Frauen, die einen Antikörper-Titer aufweisen, werden den Parasiten bei einer erneuten Infektion während der Schwangerschaft nicht auf das Kind übertragen. Frauen mit Kinderwunsch sollten deshalb auf jeden Fall ihren Antikörper-Titer bestimmen lassen.
Über den Daumen gepeilt hat die Hälfte aller Frauen einen Toxoplasmose-Titer und ist damit von vornherein aus dem Schneider. Wenn wir mal von 800 000 Schwangerschaften pro Jahr in Deutschland ausgehen (die Zahl ist zu hoch, es rechnet sich aber einfacher mit ihr), bleiben also 400 000 Schwangerschaften, für die eine Toxoplasmose-Infektion ein Risiko darstellen würde. Bei etwa einem Prozent, also in 4000 Fällen, kommt es im Verlauf der Schwangerschaft zur sogenannten Serokonversion, also einer aktuellen Ansteckung der Mutter mit Toxoplasmen. In der Hälfte dieser Fälle (2000) wird das Kind intrauterin infiziert. Davon sind aber wiederum die allermeisten Fälle zum Zeitpunkt der Geburt ohne offensichtliche Symptome, so dass es in Deutschland pro Jahr nur zu 20 bis 40 gemeldeten neonatalen Toxoplasmosen kommt.
Das ist sehr wenig, das relative Risiko also extrem gering. Es werden mit Sicherheit bei weitem mehr ungeborene Kinder durch Alkohol-, Drogen- oder Nikotinmissbrauch geschädigt. Für die wenigen Betroffenen aber ist es eine schreckliche Katastrophe, weshalb sich die Frage stellt, wie man sich schützen kann. Ist da immer die Katze schuld? Mitnichten!
Insgesamt wird die Katze als Infektionsquelle weit überschätzt, während andere Infektionsmöglichkeiten entweder unterschätzt werden oder gar nicht bekannt sind. Bis zu 92 Prozent aller auf der Weide gehaltenen Schafe und Ziegen sind mit Zysten des Erregers infiziert. Das gleiche gilt für 6 bis 12 Prozent der Schweine. Auch Geflügelfleisch kann infiziert sein. Rinder dagegen sind resistent. Für Schwangere ohne Antikörper-Titer sollte also der Verzehr von nicht vollständig durchgegartem Fleisch absolut tabu sein, mit der Ausnahme Rind. Denken Sie daran, wenn Sie im Restaurant ein schönes Lammfilet bestellen. Nach den Regeln der guten Küche ist das innen noch schön rosa, also keineswegs durchgegart.
Bei der Verarbeitung und Zubereitung von rohem Fleisch sollten Schwangere besondere Vorsicht und Hygiene walten lassen. Immer die Hände mit warmem Wasser und Seife gründlich waschen und auch auf die sorgfältige Reinigung der Kücheninstrumente und Arbeitsflächen achten! An dieser Stelle können wir jetzt gut zum Hund überleiten, denn das gilt auch und besonders für die vielen Hundebesitzerinnen, die ihre Hunde roh füttern und viel Zeit mit der Zerkleinerung der Hundenahrung verbringen. Vergessen Sie auch die häufige und penible Reinigung des Hundenapfes nicht.
Der Hund an sich ist eine der am meisten unterschätzten bzw. gleich ganz unbekannten Toxoplasmose-Infektionsquellen. Es gibt sogar eine Studie, die nahelegt, dass Hunde ein höheres Infektionsrisiko darstellen als Katzen. Viele Hunde fressen Katzenkot. Enthält dieser sporulierte (also infektionsfähige) Toxoplasma-Oozysten, scheidet er diese zum größten Teil mit dem Kot wieder aus. Ebenso kann das Wälzen in Katzenkot zur Einschleppung von Oozysten im Fell führen.
Des weiteren wurden Toxoplasmosen beim Menschen nach dem Genuss von unpasteurisierter, frischer Ziegenmilch nachgewiesen. Gefährdete Schwangere sollten unpasteurisierte Milch pauschal meiden.
Ein großes Risiko kann mit Oozysten kontaminierte Erde bei der Gartenarbeit darstellen. Schwangere Frauen sollten dabei Handschuhe tragen und danach die Hände sorgfältig waschen. Das Gleiche gilt nach dem Besuch von Spielplätzen, da Katzen gern und häufig in Sandkästen koten. Ebenso ist eine Ansteckung durch das Einatmen von aufgewirbeltem Staub möglich. Ein solcher Fall ist schon einmal für einen Pferdestall nachgewiesen worden, was für schwangere Reiterinnen von Interesse sein mag.
Ein ganz wichtiger Infektionsweg scheint der Verzehr von unzureichend gewaschenem Obst und Gemüse zu sein, denn auch bei rein vegetarisch lebenden Menschen konnten bei 47 Prozent Antikörper gegen Toxoplasmose nachgewiesen werden. Der in Veganer-Kreisen kursierende Ratschlag, Gemüse zur Vermeidung bestimmter Mangelzustände ungewaschen zu verzehren, muss in diesem Zusammenhang sehr kritisch gesehen werden.
Zuletzt kommen wir zur Katze, die – wie wir gesehen haben – fälschlicherweise für die hauptsächliche Infektionsquelle gehalten wird. Scheidet eine Katze keine Oozysten aus, kann man sich auch nicht an ihr anstecken. Oozysten kommen nur im Kot vor, nicht aber in anderen Se- und Exkreten wie Speichel oder Harn. Im Fell haftende infektionsfähige Oozysten wurden ebenfalls noch nie nachgewiesen, so dass man vor dem Streicheln einer Katze keine Angst haben muss.
Die Pflege und Sauberhaltung der Katzentoilette(n) sollte eine gefährdete schwangere Frau anderen Personen überlassen. Besonders wichtig dabei ist die Tatsache, dass frisch ausgeschiedene Oozysten erst nach etwa 24 Stunden bei Raumtemperatur sporulieren und damit infektionsfähig werden. Mit einer mindestens (!) einmal täglich erfolgenden gründlichen Reinigung der Katzentoilette(n) kann ein Kontakt mit infektiösem Material also effektiv verhindert werden.
Wenn alle diese Informationen nicht ausreichen, um Sie zu beruhigen, und Sie für Ihre Seelenruhe jedes auch noch so kleine Restrisiko ausschließen möchten, so können wir Ihnen eine effektive diagnostische Vorgehensweise empfehlen, mit der sehr sicher herausgefunden werden kann, ob eine Katze überhaupt ein Infektionsrisiko darstellt. Dabei werden sowohl eine Kot- als auch eine Blutprobe untersucht. Zu erläutern, wie das genau gemacht und ausgewertet wird, würde in diesem Artikel zu weit führen. Sprechen Sie uns einfach bei Bedarf an.
So, ich hoffe, dass Sie jetzt die besprochenen Risiken realistisch einstufen können und dementsprechend gegen unhaltbare Ratschläge besser gewappnet sind.
Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert
Kleintierpraxis Ralph Rückert, Ulm
Leukose, auch Katzenleukämie genannt, ist eine ansteckende Erkrankung mit einem schleichenden Verlauf, die ab einer bestimmten Krankheitsphase leider meist tödlich endet. Sie bleibt oft lange unentdeckt. Aufgrund der Komplexität der Erkrankung kann es zu sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern und Symptomen kommen. Der Auslöser der Leukose, das feline Leukämievirus – kurz FeLV – gehört zur Gruppe der Retroviren.
Man geht davon aus, dass rund 2 bis 10 % aller Katzen infiziert sind. Die Statistik sagt, dass rund 80 % aller mit Leukose infizierten und erkrankten Katzen in einem Zeitraum von 3 Jahren sterben. Wichtig ist dabei der Zusatz „und erkrankten Katzen“, da nicht jede mit dem felinen Leukosevirus infizierte Katze, auch an Leukose erkrankt. Einige Katzen sind jahrelang virämisch (das bedeutet, dass das Virus im Blut nachweisbar ist) ohne sofort oder an einem späterem Zeitpunkt an Leukose zu erkranken. Bei anderen wiederum bricht die Erkrankung gleich aus. Und es gibt Katzen, die sich zwar infizieren, jedoch das Virus auch wieder selbst eliminieren können. Bei diesen Katzen liegt eine kurze (bis zu 3 Wochen lange) Infektion vor, allerdings erreicht das Virus während der Infektionsdauer nicht das Knochenmark und kann deswegen auch wieder vollständig beseitigt werden.
Infektion mit dem felinen Leukämievirus
Das Feline Leukämievirus ist weltweit verbreitet. Die Ansteckung erfolgt über die Schleimhäute von Maul und Nase oder im Sonderfall bei vorhandenen Wunden. Es muss direkt infektiöses Material (meistens Speichel oder Blut, Kot und Urin sind auch möglich) aufgenommen werden. Die Ansteckung erfolgt in der Regel bei geselligem Kontakt wie dem gegenseitigen Putzen oder bei Revierkämpfen bei Freigänger-Katzen. Außerhalb des erkrankten Tieres, zum Beispiel in Näpfen oder Trinkbrunnen, ist das Virus bei Zimmertemperatur nur wenige Minuten überlebensfähig. Aufgrund dieser Tatsache ist auch eine Ansteckung von Wohnungskatzen durch menschliches Einschleppen des Virus an Schuhen oder Kleidung relativ unwahrscheinlich. Allerdings wird dieser Punkt unter Fachleuten noch immer kontrovers diskutiert. Trächtige Katzen können die Infektion an ihren Wurf weiter geben, es müssen dabei jedoch nicht alle Geschwister infiziert werden.
Symptome
Leukose kann sich auf verschiedene Arten im Körper manifestieren, häufig tritt sie auch zusammen mit anderen Erkrankungen auf. Folgende Symptome können auf eine Infektion hin deuten:
- Fressunlust
- Abmagerung
- Lustlosigkeit
- vermehrtem Schlaf
- mattes Fell
- viel Trinken
- Zahnfleischentzündung
- schlecht heilende Wunden und Abszesse
- Gelbsucht
- Fieberschübe
- Erbrechen
- Durchfall
- Verstopfung
- Blut im Kot
- Katzenschnupfen
- Entzündung des Rachenraumes
- Lungenentzündung
- Atemnot
- Blutarmut (Anämie)
- Vermehrte oder verminderte weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
- Lymphknotenschwellungen
- Lymphosarkome (Tumore der lymphatischen Organe)
- Tumore der inneren Organe
- Nierenerkrankungen
- Lebererkrankungen
Alle beschriebenen Symptome können auch bei vielen anderen Krankheiten auftreten, sie sind kein eindeutiges Anzeichen für eine Katzenleukämie. Die Diagnose einer Leukose ist nicht immer einfach oder eindeutig, ein erfahrener Tierarzt ist hier von großem Vorteil.
Formen der FeLV-Infektion
Wie die Vielzahl der möglichen Symptome schon zeigen, ist das Krankheitsbild der Katzenleukämie sehr vielseitig. Man unterscheidet sie im ersten Schritt danach, ob sich Tumore bilden oder nicht (neoplastische und nicht-neoplastische Form). Im nächsten Schritt erfolgt dann eine feinere Differenzierung die sich an den Hauptsymptomen orientiert.
Bei den neoplastischen Formen bilden sich so genannte Lymphosarkome. Das sind bösartige Tumore, die sich in den lymphatischen Organen bilden. Die lymphatischen Organe bilden Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen zählen und für das Immunsystem sehr wichtig sind. Bei den nicht-neoplastischen Formen kommt es dagegen eher zu einer Unterdrückung des Immunsystems und/oder Veränderungen der Blutzellen.
Labordiagnostisch werden die verursachenden Virustypen diese Leukämie-Formen in so genannte Sub-Typen eingeteilt. Die wichtigsten sind: FeLV A, FeLV B und FeLV C. Die letzteren beiden sind Mutationen von FeLV A, die bei der Reproduktion des Virus im Körper entstehen können. Der Sub-Typus FeLV B verursacht meistens die neoplastische Form, hier kommt es gehäuft zu Tumorbildung. Bei FeLV C kommt es vermehrt zur nicht-neoplastischen Forme.
Diagnose
Da viele andere Erkrankungen wie FIV, FIP oder Hämobartonellose dieselben Symptome verursachen können, müssen diese auf jeden Fall ausgeschlossen werden. Eine Leukose kann nicht nur aufgrund der vorhandenen Symptome diagnostiziert werden, eine Labordiagnostik ist notwendig. Folgende Möglichkeiten bietet die Diagnostik derzeit:
FeLV-Antigen Schnelltest: Diesen Test haben viele Tierärzte in ihrer Praxis vorrätig. Allerdings sind diese Tests nicht immer ganz eindeutig. Es kann zu falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen kommen, da der Test nur Antikörper gegen das FeLV nachweisen kann. Sowohl bei Infektionen die derzeit vom Körper bekämpft werden sowie in den rund ersten drei Wochen nach der Ansteckung kann der Schnelltest ein negatives Ergebnis liefern. Falsch-positive Ergebnisse können bei nicht-infizierten Katzen auftreten. Aus diesem Grund sollte der Schnelltest sicherheitshalber nach einigen Wochen wiederholt werden.
Serologische Tests im Labor (ELISA): Aufgrund der verschiedenen Phasen des Virus kann es auch bei diesem Test zu falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen kommen. Eine Wiederholung des Testes nach einigen Wochen ist sinnvoll.
PCR-Test: Dieser Test ist sicherer als die beiden anderen, da er die Virus-DNA in der Wirtszelle nachweist.
Krankheitsverlaufsformen
Es gibt nicht wenige Katzen, die die Infektion mit dem FeL-Virus selbst bekämpfen können und nicht erkranken. Vielen mit Leukose infizierten Katzen sieht man die Infektion nicht an. Das liegt an den unterschiedlichen Stadien der Viruserkrankung beziehungsweise auch am unterschiedlichen Verlauf.
1. Die Katze hat sich mit FeLV infiziert und das Virus vermehrt sich zunächst im Lymphgewebe in Maulnähe (bei einer oralen Ansteckung). Ist die Katze ansonsten gesund und hat eine gute Kondition, kann sie das Virus in dieser Phase mit einem gut funktionierenden Immunsystem selbst bekämpfen und eliminieren. Dies trifft in der Regel auf 50 % aller Katzen bei einer Erstinfektion mit FeLV zu. Meistens bemerken wir Menschen diese Infektion gar nicht.
2. Wenn die Katze das Virus in der 1. Phase nicht selbst erfolgreich bekämpfen konnte, gelangt es ins Blut (Virämie) und möglicherweise auch ins Knochenmark. Alle Sekrete der Katze sind jetzt ansteckend. Wenn es das Immunsystem der Katze schafft diese Virämie erfolgreich zu bekämpfen, wandelt sich die Infektion in eine transiente Virämie um.
3. Von einer transiente Virämie spricht man, wenn die Viruskonzentration im Blut ist nur mäßig hoch ist. In dieser Phase kann die Virusinfektion – unabhängig von einer Knochenmarksbeteiligung – immer noch von dem Immunsystem der Katze beendet werden. Geschieht das vor der Beteiligung des Knochenmarks, kann das Virus vollständig eliminiert werden. Falls es erst nach einer Beteiligung des Knochenmarks dazu kommt, spricht man von einer latenten Infektion.
4. Eine latente Infektion ist eine ruhende Infektion. Das Virus hat sich ins Knochenmark zurückgezogen und vermehrt sich auch nicht weiter. In dieser Phase scheidet die Katze das Virus nicht aus. Die Krankheit kann bei diesen Katzen allerdings jederzeit wieder ausbrechen. Auslöser hierfür können unter anderem Stress, Impfungen, Trächtigkeit, andere Krankheiten oder eine Kortisontherapie sein.
5. Wenn eine Katze einen FeLV-Ausbruch nach einer latenten Infektion nicht alleine bewältigen kann, spricht man von einer persistierenden Virämie. Diese Katzen sterben in der Regel innerhalb von 3 – 5 Jahren an Leukose und/oder den begleitenden Erkrankungen. Wie bei den meisten Krankheiten von Katzen sind vor allem junge, kranke und alte Katzen besonders gefährdet eine persistierende Virämie zu bekommen.
Behandlung
Es gibt kein Heilmittel für Leukose. Zur Zeit können nur die einzelnen Begleiterkrankungen oder Krankheitsausprägungen behandelt werden. Abhängig vom Schweregrad kann auf diesem Weg noch etwas beschwerdefreie Lebenszeit geschenkt werden. In einem frühen Stadium der Leukose kann die Unterstützung des Immunsystems helfen.
Impfung
Wie bei jeder Impfung gilt es alle Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Bei der Leukoseimpfung sollte vorher immer ein Leukosetest durchgeführt werden. Für Katzen, deren Immunsystem schon eine FeLV-Infektion durch gemacht haben, ist die Leukoseimpfung nutzlos.
Die allgemeine Empfehlung lautet, Freigänger gegen Leukose impfen zu lassen. Reine Wohnungskatzen dagegen benötigen die Impfung nicht, außer sie leben mit einer FeLV-Positiven Katze zusammen. Die Impfung bietet für FeLV-negative Katzen, die mit positiven Katzen zusammenleben, keinen 100 % Impfschutz, da die gesunden Tiere täglich mit einer großen Virusmenge konfrontiert werden. Die meisten Rassekatzenausstellungen und Katzenpensionen schreiben neben anderen Impfungen auch eine Leukoseimpfung vor.
© Katja Tuszynski 2010
Quellen: Katrin Hartmann & Jutta Hein, Lötzerich, Tierklinik
Harmlose Darmviren können den Tod bringen!
FIP ist eine tödliche Katzenkrankheit. Neue Erkenntnis: Änderung in der Erbsubstanz des Virus gilt als Auslöser.
Die ansteckende Brust- und Bauchfellentzündung der Katze ist eine Katzenkrankheit, die durch sog. Coronaviren verursacht wird. Diese führen bei der Katze normalerweise zu einer harmlosen Darminfektion. Bei ca. 5 % der infizierten Katzen kann daraus jedoch FIP entstehen.
So steckt sich die Katze an
Coronaviren sind weit verbreitet. Mehr als 50 % aller Katzen scheiden Coronaviren aus (hauptsächlich über den Kot) oder haben Antikörper gegen sie. Viele Tiere sind dabei völlig gesund. Sie können aber für Wochen bis Monate phasenweise Coronaviren ausscheiden und werden so für andere Katzen zur Infektionsquelle. In der Außenwelt überlebt das Virus unter Umständen bis zu sechs Wochen. Lebt eine Katze mit anderen Katzen zusammen oder trifft andere Katzen beim Freilauf, nimmt sie das Virus beim Scharren in der Katzentoilette oder durch Beschnüffeln und Belecken (andere Katzen, aber auch Gegenstände und Kleidung) über Maul und Nase auf. Diese Ansteckung führt häufig zu einer Darminfektion.
Von der Darminfektion zu FIP
Eine Katze erkrankt erst dann an FIP, wenn bei der Vermehrung des “harmlosen Coronavirus” im Darm eine Veränderung der Erbinformation (Mutation) auftritt und sich so das “FIP-Virus” mit geänderten Eigenschaften entwickelt. Während das “harmlose Coronavirus” nur Darmzellen schädigt, dringt das “FIP-Virus” in die sog. “Fresszellen” des Blutes ein und wird mit ihnen im gesamten Körper verteilt. Die wesentlichen Schäden werden nicht durch das Virus selbst verursacht, sondern durch gleichzeitig frei werdende Stoffe, die Entzündungen hervorrufen. Blutgefäße sind besonders stark betroffen. Es kommt zu Störungen der Durchblutung und der Durchlässigkeit der Zellen. Die Folge sind Flüssigkeitsansammlungen (Ergüsse) im Bauch- und/oder Brustraum (auch als “feuchte” FIP bezeichnet) und entzündliche, knotige Veränderungen in verschiedenen Organen (auch als “trockene”, “granulomatöse” FIP bezeichnet). Die Ausbreitung des Virus im ganzen Körper erklärt die Vielzahl der Krankheitszeichen. Alle Symptome, die bei FIP auftreten können, gibt es aber auch bei anderen Krankheiten.
FIP-Verdacht besteht, wenn eine Katze über einen längeren Zeitraum apathisch ist, schlecht frisst, Gewicht verliert, Fieberschübe hat oder sich Flüssigkeit in Bauch- und/oder Brusthöhle ansammelt. Bei einem Erguss in der Brusthöhle entwickelt sich Atemnot, ein Bauchhöhlenerguss fällt durch den zunehmenden Bauchumfang einer meist gleichzeitig mageren Katze auf. Hinweis auf eine Leberentzündung ist eine Gelbfärbung der Schleimhäute. Manche Katzen mit FIP zeigen Symptome des zentralen Nervensystems (Bewusstseinsstörungen, Anfälle) und/oder Augenveränderungen.
Die Diagnose ist schwierig
Ob eine Katze FIP hat, ist nicht immer leicht nachzuweisen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung gibt es in der Routinediagnostik noch keine Möglichkeit, “FIP-Viren” von “harmlosen Coronaviren” zu unterscheiden. Der üblich “FIP-Test” (sog. “FIP-Titer”, ein Antikörpernachweis), der bei mehr als 50 % aller Katzen positiv ausfällt, erlaubt nur eine Aussage darüber, ob eine Katze Kontakt zu dem “harmlosen Coronavirus” hatte, nicht jedoch darüber, ob sie immer noch infiziert ist und Coronaviren ausscheidet oder ob sie FIP hat oder entwickelt.
Liegt ein Körperhöhlenerguss vor (feststellbar durch Ultraschall oder Röntgen), ist anhand eines gewonnenen Punktates FIP mit großer Sicherheit zu diagnostizieren. Um sicher zu gehen, können in einem Speziallabor Teile des Coronavirus in den “Fresszellen” nachgewiesen werden. Im positiven Fall hat die Katze sicher FIP, da sich nur das “FIP-Virus” in den “Fresszellen” vermehren kann, nicht aber das “harmlose Coronavirus”. Ist kein Erguss vorhanden, ist die Diagnose meist schwierig, da alle Verfahren, selbst neue molekularbiologische Methoden, oft keine zuverlässige Aussage geben. Eine sichere Diagnose kann in solchen Fällen nur durch Untersuchung von Gewebeproben oder Virusnachweis in den “Fresszellen” erfolgen. Die Diagnose kann also aufwendig und teuer sein.
Was kann man tun?
Eine einmal ausgebrochene FIP ist nicht heilbar. Die meisten Katzen sterben innerhalb kurzer Zeit nach dem ersten Auftreten klinischer Symptome. Eine Behandlung der Symptome kann das Krankheitsbild mildern, manchmal sogar für wenige Monate. Bei der eindeutigen Diagnose FIP ist es aber in den meisten Fällen besser, die Katze einzuschläfern, um ihr Leiden nicht unnötig zu verlängern.
Allgemeine vorbeugende Maßnahmen
Einen sicheren Schutz gegen FIP gibt es nicht. Eine Katze, die Kontakt zu anderen Katzen hat, kommt früher oder später auch mit Coronaviren in Berührung. Ob sich eine Katze mit Coronaviren infiziert hat (nicht ob sie FIP hat!), lässt sich mit dem oben bereits erwähnten sog. “FIP-Test” feststellen, bei dem Antikörper gegen Coronaviren nachgewiesen werden. Will man zu einer Wohnungskatze, die im FIP-Test negativ ist, eine weitere dazunehmen, kann die neue Katze getestet werden, um zu vermeiden, dass sie Coronaviren mitbringt. In jedem Mehrkatzenhaushalt sollte versucht werden, die Ausbreitung der Coronaviren und Reinfektionen zu minimieren.
Die Katzentoiletten sollten möglichst mehrmals täglich gereinigt werden und in Räumen stehen, die leicht sauber zu halten und zu desinfizieren sind. Fressnäpfe bringt man in einem anderen Raum unter. Es sollten nicht mehr als vier Katzen pro Gruppe gehalten werden und pro Tier eine Katzentoilette zur Verfügung stehen. Hat eine Katze in einem Haushalt mit mehreren Katzen FIP oder steht unter FIP-Verdacht, stellt sich die Frage, ob sie von den anderen Katzen getrennt werden muss. Wurden die Tiere bereits vor Auftreten der ersten Symptome länger gemeinsam gehalten, ist eine Trennung nicht nötig, da die FIP-kranke Katze bereits vor Beginn der klinischen Symptome Coronaviren ausgeschieden hat und die anderen Katzen so bereits Kontakt zu den Viren hatten.
Die Gefahr, dass eine der anderen Katzen FIP entwickelt, ist nicht höher als bei einer Coronavirus-Darminfektion (5 %; bei immungeschwächten und jungen Katzen etwas höher), da das “FIP-Virus” selbst höchstwahrscheinlich nicht übertragen werden kann. Allerdings sollte Stress (z. B. Operationen, Trächtigkeit, Besitzerwechsel) vermieden werden. Vielen Katzen gelingt es, eine Coronavirusinfektion im Verlauf von Monaten bis Jahren zu eliminieren.
Ein Maximum an Hygiene ist wichtig. Ein neues Tier sollte nicht aufgenommen werden. Ist eine einzeln gehaltene Katze an FIP gestorben, sollte nach gründlicher Reinigung und Desinfektion sicherheitshalber eine dreimonatige Wartefrist eingehalten werden, bevor eine neue Katze in den Haushalt kommt, um das Risiko der Ansteckung zu minimieren.
Impfung
Es gibt einen Impfstoff, der in die Nase der Katzen eingetropft wird. Dieses Impfvirus kann sich nur im Nasen-Rachen-Raum (bei 31°C) vermehren, nicht aber im restlichen Körper (bei 38-39 °C). Die Impfung (durchführbar ab einem Alter von 16 Wochen) hat zum Ziel, hier an der Eintrittspforte eine Schutzbarriere gegen die Coronaviren aufzubauen und so ihr Eindringen in den Körper zu verhindern. Eine Wirksamkeit scheint nicht gegeben zu sein bei Katzen, die bereits Kontakt zu Coronaviren hatten. Die Impfung schadet aber nicht.
Dagegen kann bei Katzen ohne Antikörper (negativ im “FIP-Test”) das Auftreten von FIP durch die Impfung reduziert werden. Zu beachten ist, dass geimpfte Katzen “Antikörper-positiv” werden und man so nicht mehr sagen kann, ob auch ein natürlicher Kontakt zu dem Virus stattgefunden hat.
(Quelle: “Lebendige Tierwelt”, H 30489, Nummer 2, 2. Quartal 2002, Assoc. Prof. Katrin Hartmann, Dr. med. vet. Jutta Hein)
Die Parvovirose ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die insbesondere für Welpen sowie ungeimpfte Hunde eine große, mitunter tödliche Gefahr darstellt.
Hunde infizieren sich durch direkten Kontakt mit kranken Artgenossen sowie durch Schnüffeln an infizierten Ausscheidungen. Auch Infektionen über verunreinigte Gegenstände sind möglich.
Bei Welpen bis zum vierten Monats Lebensmonat befällt das Virus die Herzmuskelzellen und die erkrankten Hunde sterben innerhalb kurzer Zeit an akutem Herzversagen. Die Symptome sind Atemnot, Blaufärbung der Schleimhäute und in vielen Fällen schaumiger Nasenausfluss sowie Schnappatmung, die mit dem Tod endet. Eine Behandlung in einer Tierklinik kann versucht werden, die Prognose für Hunde unter vier Monaten ist jedoch schlecht.
Auch für erwachsene ungeimpfte Hunde, bei denen es zu einem akuten Verlauf mit plötzlichem starkem Erbrechen und Durchfall kommt, endet die Krankheit nicht selten tödlich.
Die Viren sind sehr widerstandsfähig und bleiben in Räumen mit Zimmertemperatur monate- bis jahrelang infektionsfähig. Um sie abzutöten, benötigt man spezielle Desinfektionsmittel vom Tierarzt oder aus der Apotheke, Haushaltsdesinfektionsmittel wie zum Beispiel Sagrotan reichen nicht aus. Wenn man einen erkrankten Hund im Haushalt hatte, müssen also vor der Anschaffung eines neuen Tieres unbedingt alle Flächen und Gegenstände im Haus desinfiziert werden. Im Garten ist dies naturgemäß schwierig.
Der einzige Schutz ist die gegen das Virus schützende Impfung.
Jeder Hundehalter kennt das Problem aus Erfahrung: brav nur auf den befestigten Wegen zu bleiben kommt für ihren Hund nicht infrage, viel zu gerne schnüffelt er neben dem Weg im Gras, unter Sträuchern und am Waldrand. Beinahe überall, wo Tierbesitzer mit ihrem Hund Gassi gehen, lauern jedoch auch Zecken, und das nicht nur in ländlichen Gebieten. Jeder Spaziergang durch Wald, Wiesen, durch den Stadtpark etc. birgt das Risiko eines Zeckenstiches und der Hund kann mitunter schwer krank werden. Die Zahl der Zecken nimmt zu und immer neue Arten breiten sich aus. Mögliche Gründe sind der Klimawandel und die Veränderungen in der Agrarlandschaft. Besonders in warmen Sommern können sich auch mediterrane Arten auch im Norden Deutschlands gut entwickeln, insbesondere die auffällig gemusterte Auwaldzecke dehnt ihr Verbreitungsgebiet aus. Man erkennt die adulden Auwaldzecken an ihrer leichten Marmorierung auf dem Rücken. Krankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose und Anaplasmose waren klassische Reisekrankheiten des Hundes. Die Vierbeiner infizierten sich vor allem, wenn sie ihre Besitzer im Mittelmeerraum begleiteten. Doch mittlerweile können sich auch hierzulande Hunde infizieren. Insgesamt hat die Zahl aller Zeckenerkrankungen in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen.
Zecken können das ganze Jahr über stechen. Sobald die Temperaturen auf einige Grad über dem Gefrierpunkt steigen, erwachen sie aus ihrer Winterruhe und werden aktiv. Unter guten klimatischen Bedingungen dauert die Saison nicht selten sogar von Februar bis Dezember. Am häufigsten kommt es zu Zeckenbefall von März bis Oktober.Zecken fallen nicht von den Bäumen, sondern warten auf der Spitze eines langen Grashalms oder auf dem Blatt eines niedrigen Strauchs bis zu etwa 1,5 m Höhe auf ihre Opfer. Sie werden von Spaziergängern oder Tieren im Vorbeigehen abgestreift oder sie lassen sich fallen, wobei sie auf Wärme und vor allem auf Geruch reagieren.
Anders als bei Menschen stechen Zecken beim Hund meist an Ort und Stelle, ohne lange durch das Fell zu krabbeln und nach einer geeigneten Stelle zu suchen. Bei Hunden sind sie daher oft am Kopf (zu 44 % ), auf der Brust, im Nacken, an den Schultern und zwischen den Zehen, am Bauch und Schenkelinnenseiten zu finden.
Wie werden Zecken richtig entfernt?
Entfernt werden Sie mit Zeckenhaken, Zeckenkarte oder speziellen Zeckenzangen.Bei Verwendung eines Zeckenhakens hat sich Drehen anstatt Ziehens bewährt, da sich die Zecken bei diesen Drehungen nicht länger festhalten können und loslassen. Man versucht die Zecke mit dem Haken möglichst am Ansatz einzuspannen und dreht dann in eine beliebige Richtung, man kann die Richtungen auch wechseln, bis die Zecke loslässt. Mit dieser Methode schafft man es ohne zu ziehen meist sehr gut, die gesamte Zecke mit Kopf herauszubekommen und für den Hund ist es auch angenehmer.Oder die Zecke wird mit einer Zeckenscheckkarte, die man unter den Zeckenkörper schieben kann, herausgehebelt. Es gibt auch so genannte Zeckenpinzetten, Zeckenschlinge und im Notfall kann man auch mit einem festen Faden eine solche Schlinge bilden und die Zecke durch gerades Ziehen aus der Haut herauslösen.
Zecken, auch wenn sie noch so klein sind, sollten beim Entfernen auf keinen Fall gequetscht werden, da sonst noch Krankheitserreger in den Stichkanal hineingepresst werden. Sinnvoll ist auch der „Gefrierschock“ durch ein Kältespray, denn dies geht so schnell, dass keine Reaktionen von Seiten der Zecke mehr möglich sind. Die vor Kälte erstarrte Zecke kann dann abgekratzt werden.
Auf keinen Fall dürfen Zecken durch Maßnahmen wie Klebstoff u.ä.erstickt werden, da sie im Todeskampf ihren Mageninhalt mit seinem ganzen Erregerinhalt in den Stichkanal erbrechen können. Nach Entfernung der Zecke sollte die Einstichstelle immer desinfiziert werden.
Hunde vor Zecken schützen
Eine wichtige Maßnahme zum Schutz vor Zecken und Flöhen bieten sogenannte Kontakt- Antiparasita. Sie töten die Quällgeister möglichst schnell ab und verhindern weiteres Zustechen. Die Präparate (Spot-on oder Tabletten) schützen bis zu vier Wochen. Am kompetentesten berät der Tierarzt, welches Mittel für welchen Hund sinnvoll ist.Von Hausmitteln wie Knoblauch, Ölen etc. wird abgeraten, da die Wirkung nicht bewiesen ist. Außerdem könnten sie Hundebesitzer zu einem Gefühl trügerischer Sicherheit verleiten.Gegen Borreliose können Hunde auch geimpft werden.
Nach jedem Spaziergang sollte man das Fell und den Körper des Hundes sorgfältig nach Zecken absuchen und auch mit einem Flohkamm durchkämmen. Hier können die im Fell krabbelnden oder bereits festgesogenen Zecken gleich entfernt werden. Die meisten krankmachenden Erreger werden erst übertragen, wenn die Zecke bereits 12-24 Stunden gesaugt hat.
Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können
Die häufigste von Zecken übertragene Krankheit ist bei uns die Borreliose. Anfangs zeigen sich Symptome wie z.B. Appetitlosigkeit, Fieber und Müdigkeit, im weiteren Verlauf können auch Lahmheit durch Gelenksentzündungen auftreten. Monate nach der Infektion macht sich die Krankheit zum Beispiel durch wiederkehrende Gelenkschmerzen und Nervenerkrankungen bemerkbar. Die Krankheit muss unbedingt durch Antibiotika behandelt werden.
Die Babesiose (Hundemalaria) kommt durch die Ausdehnung des Verbreitungsgebietes der Auwahlzecke nun auch in Deutschland vor. Auch im Landkreis Gifhorn sind schon Hunde erkrankt. Manche Hunde zeigen keine Symptome, andere haben sehr hohes Fieber bis
42°. Sie verlieren Appetit, sind matt, müde und nicht zu motivieren. Mit der Zeit verlieren sie immer mehr Gewicht und später entwickeln sie Blutarmut und Gelbsucht. Bei massenhafter Zerstörung der roten Blutzellen färbt sich der Urin dunkelrot. Bei Beteiligung des Zentralnervensystems kann es zu Lähmungen, epileptischen Anfällen um Bewegungsstörungen kommen. Unbehandelt kann die Erkrankung schnell zum Tod führen. Außerdem können Hunde an Ehrlichise, Anaplasmose (Gefährdung vor allem in Südeuropa) und FSME (selten) erkranken.
Auch den eigenen Schutz sollte der Hundehalter nicht vergessen. Bei Spaziergängen vor allem im Wald und auf der Wiese sollte unbedingt geschlossene Kleidung getragen werden und anschließend der gesamte Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden.